Miesbach, 16.3.2020 - Nachruf Christopher Hänel


Am vergangenen Montag hat uns die tragische Nachricht erreicht, dass Chris Hänel verstorben ist. Chris ist einer Krebserkrankung erlegen. Am Freitag haben Familie, Freunde und wir Basketballer Abschied nehmen dürfen. Abschied von einem Menschen, der eine Lücke hinterlässt, die nicht zu füllen ist. Auch wenn Chris schon vor seiner schweren Erkrankung aus anderen gesundheitlichen Gründen nicht mehr Basketball spielten konnte, blieb er doch immer Teil unserer Basketball-Familie – und das wird er auch immer bleiben.


Chris war kein Mensch, der Basketball nur gespielt und angeschaut hat, er hat den Sport gelebt. Auf dem Court hat er nie weniger als 100 Prozent gelassen. Vor allem zu der Zeit, als Chris Basketball lernte, gab es kaum Spieler seiner Körpergröße, die über so ein weiches Handgelenk verfügten wie er. Chris war seiner Zeit voraus und spielte seine Position dank seinem starken Wurf und seiner Beweglichkeit wie ein moderner Center.


Wer wissen wollte, wo Chris wohnt, musste nur nach einem großen Basketballkorb mit Metallnetz vor der Garage Ausschau halten. In den Ferien wurde die Schultasche in die Ecke geworfen und die Basketballtasche für das bekannte Jugendcamp in Inzell gepackt. Chris gehörte zu einer goldenen Generation im Miesbacher Basketball. 1996 erreichte er mit der U14 sogar die bayerische Vizemeisterschaft. Sein Talent blieb selbst Jugendscouts aus Breitengüßbach nicht verborgen. Doch bis auf ein kurzes Engagement beim Nachbarverein TuS Holzkirchen war er immer für den TV Miesbach aktiv.
Leider wurde Chris zunehmend anfällig für Verletzungen. Doch keine Verletzung konnte seinen Willen brechen, so schnell wie möglich auf den Court zurückzukehren. Konnte er nicht spielen, motivierte und feuerte er seine Jungs über die unterschiedlichsten Kanäle an oder half beim Kampfgericht aus. Chris wusste immer, dass Vereinssport nur mit dem Engagement eines jeden Einzelnen funktioniert. Auch deswegen machte er eine Ausbildung zum Schiedsrichter. Schon immer hatte er ein Auge auf die jungen Spieler im Verein und gab seine Erfahrung in vielen Extraeinheiten oder Aktionstagen weiter.


Im Mai 2013 war er beim damaligen Pokal Final-Four der Basketball Bundesliga in Berlin und beschrieb den Trip auf Facebook als eines der schönsten Wochenenden in seinem Leben. Gemeinsam mit der Miesbacher Basketball-Community besuchte er zahlreiche Spiele des FC Bayern Basketball.
Chris, du hast diesen Sport geliebt.


Egal ob im Duell gegen ein anderes Team oder eine Verletzung, aufgeben war für unseren Chris nie eine Option. Wie sehr hätten wir uns gewünscht, dass ihm dieser Kampfgeist beim Besiegen seiner schweren Krankheit hilft. Chris, du wolltest dass wir dich so im Kopf behalten, wie wir dich kennen gelernt haben: Als einen unglaublich positiven, lebensfrohen, loyalen und optimistischen Sturkopf. Und genau das tun wir – und zwar für immer. 
Danke für Alles!


Chris, du bleibst uns unvergessen! #orangepower